ETF heißt ausgeschrieben Exchange-Traded-Fund. Das bedeutet übersetzt börsengehandelter Indexfonds. ETFs bilden die Gesamtwertentwicklung eines Index nach, wie zum Beispiel die Kursentwicklung des Dax. Die meisten ETFs sind Aktienfonds. Jedoch kann man auch in ETFs investieren, die Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien handeln.
Warum sind ETFs relativ unbekannt?
ETFs sind für Provision orientierte Finanzberater oder Geschäftsbanken nicht geeignet, da ETFs nur sehr geringe Gebühren kosten. Geschäftsbanken bietet hingegen aktiv gemanagt Fonds an. Diese kosten im Schnitt zwischen fünf und sieben Prozent Gebühren. ETFs sind teilweise sogar komplett gebührenfrei. ETFs versuchen die Marktentwicklung exakt nachzubilden. Aktiv gemanagte Fonds versuchen den Markt zu schlagen und eine höhere Rendite zu erwirtschaften, als das Investieren in die Gesamtmarktentwicklung. In der Realität zeigt sich jedoch, dass nur ganz wenige aktiv gemanagte Fonds langfristig eine höhere Rendite, als ETFs erwirtschaften. Die möglichen höheren Renditen werden nicht selten von den hohen Gebühren und Transaktionskosten komplett auf gezerrt.
Vorteile von ETFs
- ETFs ermöglichen es mit einem geringen Aufwand und einer geringen Kapitaleinlage breit gestreut zu investieren. Dies mindert das Risiko im Vergleich zu Einzelaktien enorm. ETFs ermöglichen auch dem Kleinanleger Zugang zu den vielfältigen Möglichkeiten des Investierens.
- ETFs sind eines der kostengünstigsten Finanzprodukte. Bei einigen Online-Brokern kann man bestimmte ETFs komplett ohne Transaktionskosten handeln.
- ETFs sind ein sicheres Anlageprodukt, da diese als Sondervermögen gelten und damit vor eventuellen Zahlungsausfällen geschützt sind.
- Transparenz ist einer der Vorteile von ETFs. ETFs sind verpflichtet die Anlagestrategie verbindlich offen zu legen. Außerdem muss klar dargestellt in welche Firmen oder Produkte der ETF investiert.
- ETFs benötigen einen relativ geringen Zeitaufwand. Man sollte zwar eine bestimmte Anlagestrategie festlegen und verfolgen, muss sich aber nicht mit bestimmten Einzeltiteln beschäftigen. Auch muss man nicht wie bei Einzelaktien ständig aufmerksam die Marktentwicklung beobachten. Das Investieren in ETFs soll als langfristige Vermögensanlage gesehen werden, komplett unabhängig von der aktuellen Marktsituation.
- Beim Investieren in einen Sparplan kann man von dem sogenannten Cost-Average-Effekt profitieren. Bei niedrigen Kursen erhält man für weniger Geld mehr Anteile. Bei hohen Kursen profitiert man dann um so mehr von den Kurssteigerungen. Beim Investieren in ETF-Sparpläne wird in regelmäßigen Zeitabständen ein bestimmter Geldbetrag in den Fond eingezahlt.
ETF-Auswahlkriterien
ETFs muss man entsprechend der jeweiligen Anlagestrategie nach bestimmten Kriterien auswählen. Die wichtigsten Kriterien hierfür sind das Fondsvolumen, laufende Kosten und Handelsgebühren, Ertragsverwendung, Replikationsmethode, Wertentwicklung und Sparplanfähigkeit. Jedes dieser Kriterien sollte entsprechend der individuellen Anlagestrategie unterschiedlich stark gewichtet werden.
ETFs können entweder eventuelle Erträge direkt wieder reinvestieren oder diese an den Anleger direkt ausschütten. Reinvestierende ETFs bieten höhere Renditechancen. Außerdem können ETFs die Marktentwicklung entweder physisch oder synthetisch nachbilden. Bei der physischen Replikationsmethode besitzt der ETF beispielsweise tatsächlich Aktien, die die Wertentwicklung des Index darstellen sollen. Bei der synthetischen Replikation besitzt der Fond die Aktien nicht tatsächlich. Die Wertentwicklung wird mit sogenannten Derivaten nachgebildet. Derivate sind beispielsweise Tauschgeschäfte. Synthetische replizierende ETFs bilden den Markt genauer nach, sind jedoch auch risikobehafteter durch das Kontrahentenrisiko. Das Kontrahentenrisiko beschreibt den möglichen Ausfall des Swap-Partners.
Der DWS Vermögenssparplan Premium
Alternativ zu normalen Sparplänen, kann man auch in den DWS Vermögenssparplan Premium investieren. Vorteilhaft ist hier, dass keine Abgeltungssteuer anfällt. Nur die Hälfte der Erträge wird zum geltenden Einkommenssteuersatz versteuert. Voraussetzung für diese vorteilhafte Versteuerung ist eine Laufzeit über 12 Jahre und das Erreichen des 62. Lebensjahres. Wahrscheinlich ist hierdurch eine deutliche Renditesteigerung im Vergleich zu herkömmlichen Fondssparplänen. Auch profitiert man vom Zinseszins-Effekt, da auch Zinsen und Dividenden von der Abgeltungssteuer befreit sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETFs sehr gute Finanzprodukte sind und somit besonders Kleinanlegern eine relativ risikoarme Möglichkeit bieten. Sie können somit an steigenden Kursentwicklungen von Unternehmen profitieren.